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Die Bestattungskultur ist in stetem Wandel – was das für unsere Region, für die Bestattungsanstalt Selb und auch ganz konkret für Sie bedeutet, darüber informieren wir Sie hier in regelmäßigen Abständen! Für tagesaktuelle Einblicke in unseren Alltag, besuchen Sie gerne auch unsere Facebook-Seite!

Trauern heißt auch: sich erinnern – an den geliebten Menschen, an gemeinsame Momente, an ein geteiltes Leben. In Zeiten des Abschieds fühlen wir eine tiefe Sehnsucht, die emotionale Verbindung zum Verstorbenen für immer zu bewahren. Was kann dabei helfen, das Gedenken lebendig zu halten? Einige Anregungen dazu haben wir Ihnen hier zusammengestellt – von traditionell bis digital.

Altar – ein heiliger Ort der Ruhe.

Die Menschheit nutzt Altare seit Jahrtausenden als Orte der Verehrung und des Erinnerns. Als persönlich geschaffener Platz ist ein kleiner Altar in Ihrem Zuhause ideal, um Ihrem Gedenken Raum zu geben. Gestaltet mit Fotos, Kerzen, Briefen oder persönlichen Gegenständen des Verstorbenen, schaffen Sie sich einen Ort der Ruhe. Hier können Sie innehalten, Ihre Trauer ausdrücken und gleichzeitig die Liebe und Dankbarkeit für die gemeinsam verbrachte Zeit zum Ausdruck bringen.

Rituale – für Jahres- und Gedenktage.

Es kann sehr tröstlich sein, kleine Rituale zu entwickeln, die Ihnen helfen, den Verlust zu verarbeiten und die Verbindung zu Ihrem geliebten Menschen aufrechtzuerhalten. Überlegen Sie einmal: Welche besonderen Tage verbinden Sie mit dem Verstorbenen? Die erste Begegnung? Ihren Hochzeitstag? Den schönsten Urlaub? Diese Daten bieten sich an, um neue Traditionen zu schaffen: Zünden Sie eine Kerze an, besuchen Sie ein gemeinsames Lieblingsrestaurant oder gehen Sie an diesen Tagen für eine stille Andacht in die Kirche.

Fotokiste – auf Zeitreise gehen.

Bilder sind Fenster in die Vergangenheit, mit denen Sie zu den gemeinsamen Augenblicken des Lachens, der Liebe und des Glücks zurückkehren können. Sammeln Sie die schönsten Aufnahmen in einer dekorativen Kiste und bewahren Sie diese an einem sicheren Ort auf. Immer wenn Sie die Trauer und Sehnsucht packen, spendet Ihnen Ihre Fotokiste Trost und Halt.

Haarlocke – ein Stück Nähe.

Ob in einem Medaillon, einer kleinen Schmuckschatulle oder in einem Bilderrahmen: Das Bewahren einer Haarlocke des Verstorbenen ist eine sehr persönliche Art des Erinnerns. Es ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein kleines Stück des geliebten Menschen, das Sie physisch in Ihrer Nähe behalten können. Wenn Sie eine Haarlocke als vertrautes Andenken bewahren möchten, wenden Sie sich direkt an Ihr Bestattungsunternehmen.

Pflanzen – lebendige Symbole des Erinnerns.

Das Leben ist ein ewiger Kreislauf – und Pflanzen repräsentieren auf wunderbare Weise diesen natürlichen Zyklus des Entstehens und Vergehens. Wählen Sie eine Pflanze, die der Verstorbene besonders mochte, und lassen Sie sie in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon erblühen. Jedes Mal, wenn Sie das zarte Gewächs sehen oder pflegen, lebt die Erinnerung an den geliebten Menschen wieder auf. In den kalten Wintermonaten scheint die Pflanze zu verschwinden, um im Frühling mit neuem Leben und neuer Hoffnung zurückzukehren.

Kunst – die Ausdrucksform der Liebe.

Es gibt unendlich viele kreative Wege, um Erinnerungen zu bewahren. Schreiben Sie einen Brief oder ein Gedicht für den Verstorbenen, malen Sie ein Bild in Gedenken an die gemeinsame Zeit, komponieren Sie ein Lied oder erstellen Sie ein schönes Fotobuch. Diese künstlerischen Ausdrucksformen helfen Ihnen im Alltag, die Verbindung zu dem geliebten Menschen zu halten.

Gedenkseiten – digitale Erinnerungsorte.

In unseren digitalen Zeiten bieten auch Online-Gedenkseiten eine moderne und zugängliche Möglichkeit, das Andenken an einen geliebten Menschen zu bewahren. Diese virtuellen Orte – manchmal auch digitale Friedhöfe genannt – können Fotos, Geschichten, Videos und persönliche Nachrichten enthalten, die von Freunden und Familienmitgliedern geteilt werden. Digitale Gedenkseiten sind rund um die Uhr zugänglich und lassen sich von Menschen aus aller Welt nutzen. Gerade Angehörige, die weit vom eigentlichen Grab entfernt wohnen, haben so Zugang zu einer modernen Erinnerungsstätte.

Autor:
Jörg Zimmerling
Bildquelle:
shutterstock.com/Viktoriia Hnatiuk

Albert Schweitzer wird der schöne Satz zugeschrieben: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.“ Dennoch haben viele das Bedürfnis, das Gedenken an ihre Verstorbenen auch nach außen zu tragen.

Mit Haaren fing alles an. Recherchiert man zum Thema Trauerschmuck, geht es immer zuerst um Schmuck, der aus Haaren eines Verstorbenen gefertigt wurde. Spannende Beobachtungen und Erläuterungen hierzu finden sich zum Beispiel in dem Buch „Der phantasierte Tod – Bilder und Vorstellungen vom Lebensende im 19. Jahrhundert“ von Isabel Richter, die auch interessante Unterschiede und Parallelen des Haar-Schmucks zu Reliquien einerseits und Totenmasken andererseits zieht.

Ein Gedanke ist vor allem bemerkenswert: In ebenjenem 19. Jahrhundert war die Verbindung zwischen dem Wort „Gefühl“ und dem Wort „fühlen“ im Sinne von „tasten“ oder „berühren“ noch viel selbstverständlicher. Und das Haar, etwa zu einem Armband verwoben, erlaubte es, einen Menschen noch lange nach dessen Tod körperlich zu spüren.

Asche-Amulette, Edelsteine und Fingerprints.

Bei modernem Trauerschmuck ist dieses Fühlen nicht mehr ganz so unmittelbar möglich: Fingerabdrücke werden in Ringe oder Anhänger geprägt, Asche oder Haare des Verstorbenen werden in spezielle Amulette gefüllt oder zu Edelsteinen verarbeitet.

Formen, Farben und Materialien bieten die Bandbereite einer klassischen Schmuck-Kollektion. Gemeinsam haben all diese buchstäblich einzigartigen Preziosen, dass sie auf den ersten Blick auch wie klassischer Schmuck wirken. Die besondere Geschichte dahinter kennen nur Eingeweihte.

Damals wie heute ist er deshalb nicht auf das Totengedenken beschränkt, wird nicht nach einer gewissen Trauerzeit wieder abgelegt, sondern gilt allgemein als Symbol der Verbundenheit zu einem Menschen, der einem auch in seiner Abwesenheit noch nahesteht. So ist es bei Stücken, die mit Fingerabdrücken oder Haaren gearbeitet sind, auch durchaus eine besondere Geste, diese unter Lebenden auszutauschen – als Liebesbeweis, Treueschwur oder Zeichen enger Freundschaft.

Autorin:
Sabine Fett
Bild:
Rapid Data

Was genau ist Empathie eigentlich genau? Was ist für besonders empathische Menschen geradezu typisch? Warum ist mitleiden eher passiv und mitfühlen hingegen eher aktiv? Und was haben überhaupt Bestatterinnen und Bestatter mit Empathie zu tun?

Bestatterinnen und Bestatter geben Menschen in einer absoluten Ausnahmesituation Halt, hören genau zu, spenden Trost, helfen, wo Sie können. Durch Ihre Fähigkeit zur Empathie, durch Ihr Einfühlungsvermögen, fühlen Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes in ihren Kunden hinein und verstehen seine Bedürfnisse, selbst wenn er diese nicht in Worte fassen kann.

Empathie – was ist das eigentlich?

In der Fachliteratur finden sich zahlreiche Definitionen. Darunter die drei Formen der Empathie nach Lawrence Shaw, Elizabeth Segal, Tharrenos Braitsis und Co-Autoren: [1]

  1. Emotionale Empathie (auch emotionale Sensitivität)
    Unter emotionaler Empathie verstehen die Autoren die Fähigkeit, das Gleiche zu empfinden wie andere Menschen. Was auch das Wort Mitgefühl beschreibt.
  2. Kognitive Empathie
    Mit kognitiver Empathie bezeichnen die Autoren die Fähigkeit, neben den Gefühlen, auch die Absichten und Gedanken von anderen Menschen zu verstehen und aus diesem Verständnis heraus direkte Schlussfolgerungen über ihr gezeigtes Verhalten abzuleiten.
  3. Soziale Empathie
    Soziale Empathie bezeichnet laut der Autoren die Fähigkeit, das Verhalten sozialer Systeme nicht nur zu verstehen, sondern auch vorherzusagen. Zu diesen sozialen Systemen gehören beispielsweise Mannschaften, Unternehmen, Parteien aber auch Familien und andere Formen zwischenmenschlicher Beziehungen.

Typische Eigenschaften besonders empathischer Menschen – erkennen Sie sich in manchen wieder?

Besonders empathische Menschen zeichnen sich durch verschiedene Charakteristika aus. Beispielsweise sind sie gern mit sich allein, um die vielen Emotionen, die sie von anderen in sich aufnehmen, verarbeiten zu können. Sie meiden eher große Menschenansammlungen und tanken gerne Kraft in der Natur. Empathische Menschen sind sehr intuitiv, spüren negative wie positive Schwingungen ganz genau und können Denkprozesse leicht verfolgen, ohne wirklich über das Thema Bescheid wissen zu müssen.

Empathen sind sehr gute Zuhörer, kümmern sich aber oft zu wenig um sich selbst und sind leicht erschöpft, da sie häufig damit beschäftigt sind, sowohl Freunden als auch Fremden zu helfen. Sie laufen leicht Gefahr, sich von negativen Energien schnell herunterziehen zu lassen. Tatsächlich können empathische Menschen sogar die körperlichen Leiden wie eine Erkältung oder Kopfschmerzen von anderen übernehmen. Gezeigte Gewalt können sie kaum ertragen. Traurige Menschen fühlen sich zu Empathen in besonderer Weise hingezogen, weil es ihnen leichtfällt, sich ihnen gegenüber zu öffnen. Ein Übermaß an Empathie kann bei einfühlsamen Menschen, wenn sie sich selbst aus den Augen verlieren, jedoch zu einer empathischen Erschöpfung führen – wie beispielsweise zu Burn-out.

Mitleid versus Mitgefühl

Ist geteiltes Leid wirklich halbes Leid? Oder nimmt das Mitleiden uns die Kraft in Krisensituationen zu helfen? Denken Sie sich einmal mit uns in folgende aktuelle Situation: Sie sehen im Fernsehen Menschen, in deren Heimatland ein erbarmungsloser Krieg herrscht. Alles, was sich diese Menschen über viele Jahre mühsam aufgebaut haben, müssen sie auf das Nötigste reduzieren und in einen Rucksack packen. Von einem Moment auf den anderen müssen sie fliehen, haben dabei entsetzliche Angst um ihr Leben, um das ihrer Familie und Freunde. Wenn wir Mitleid empfinden, leiden wir mit den Betroffenen mit, sind aber gleichzeitig erleichtert, dass wir uns nicht in der gleichen Situation befinden. Dieses Mitleiden lähmt uns und versetzt uns in eine passive Haltung.

Verspüren wir Mitgefühl, fühlen wir mit den Menschen in Not mit, versetzen uns in ihre Lage, verstehen ihre Bedürfnisse und sehen, welche Hilfe sie von uns benötigen. Wir leiden aber nicht mit, sondern nehmen genügend Abstand ein, um Lösungen zu finden und Schritte zu unternehmen, um ihnen zu helfen.

Mitgefühl ist damit aktive Zuwendung, die helfen und etwas zum Besseren bewegen kann. Diese Kraft der Empathie zeigen Bestatterinnen und Bestatter Tag für Tag.

[1] Definitionen und Klassifikation von Empathie

Autorin:
Ramona Peglow
Bild:
pexels.com/Andrea Piacquadio