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Was genau ist Empathie eigentlich genau? Was ist für besonders empathische Menschen geradezu typisch? Warum ist mitleiden eher passiv und mitfühlen hingegen eher aktiv? Und was haben überhaupt Bestatterinnen und Bestatter mit Empathie zu tun?

Bestatterinnen und Bestatter geben Menschen in einer absoluten Ausnahmesituation Halt, hören genau zu, spenden Trost, helfen, wo Sie können. Durch Ihre Fähigkeit zur Empathie, durch Ihr Einfühlungsvermögen, fühlen Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes in ihren Kunden hinein und verstehen seine Bedürfnisse, selbst wenn er diese nicht in Worte fassen kann.

Empathie – was ist das eigentlich?

In der Fachliteratur finden sich zahlreiche Definitionen. Darunter die drei Formen der Empathie nach Lawrence Shaw, Elizabeth Segal, Tharrenos Braitsis und Co-Autoren: [1]

  1. Emotionale Empathie (auch emotionale Sensitivität)
    Unter emotionaler Empathie verstehen die Autoren die Fähigkeit, das Gleiche zu empfinden wie andere Menschen. Was auch das Wort Mitgefühl beschreibt.
  2. Kognitive Empathie
    Mit kognitiver Empathie bezeichnen die Autoren die Fähigkeit, neben den Gefühlen, auch die Absichten und Gedanken von anderen Menschen zu verstehen und aus diesem Verständnis heraus direkte Schlussfolgerungen über ihr gezeigtes Verhalten abzuleiten.
  3. Soziale Empathie
    Soziale Empathie bezeichnet laut der Autoren die Fähigkeit, das Verhalten sozialer Systeme nicht nur zu verstehen, sondern auch vorherzusagen. Zu diesen sozialen Systemen gehören beispielsweise Mannschaften, Unternehmen, Parteien aber auch Familien und andere Formen zwischenmenschlicher Beziehungen.

Typische Eigenschaften besonders empathischer Menschen – erkennen Sie sich in manchen wieder?

Besonders empathische Menschen zeichnen sich durch verschiedene Charakteristika aus. Beispielsweise sind sie gern mit sich allein, um die vielen Emotionen, die sie von anderen in sich aufnehmen, verarbeiten zu können. Sie meiden eher große Menschenansammlungen und tanken gerne Kraft in der Natur. Empathische Menschen sind sehr intuitiv, spüren negative wie positive Schwingungen ganz genau und können Denkprozesse leicht verfolgen, ohne wirklich über das Thema Bescheid wissen zu müssen.

Empathen sind sehr gute Zuhörer, kümmern sich aber oft zu wenig um sich selbst und sind leicht erschöpft, da sie häufig damit beschäftigt sind, sowohl Freunden als auch Fremden zu helfen. Sie laufen leicht Gefahr, sich von negativen Energien schnell herunterziehen zu lassen. Tatsächlich können empathische Menschen sogar die körperlichen Leiden wie eine Erkältung oder Kopfschmerzen von anderen übernehmen. Gezeigte Gewalt können sie kaum ertragen. Traurige Menschen fühlen sich zu Empathen in besonderer Weise hingezogen, weil es ihnen leichtfällt, sich ihnen gegenüber zu öffnen. Ein Übermaß an Empathie kann bei einfühlsamen Menschen, wenn sie sich selbst aus den Augen verlieren, jedoch zu einer empathischen Erschöpfung führen – wie beispielsweise zu Burn-out.

Mitleid versus Mitgefühl

Ist geteiltes Leid wirklich halbes Leid? Oder nimmt das Mitleiden uns die Kraft in Krisensituationen zu helfen? Denken Sie sich einmal mit uns in folgende aktuelle Situation: Sie sehen im Fernsehen Menschen, in deren Heimatland ein erbarmungsloser Krieg herrscht. Alles, was sich diese Menschen über viele Jahre mühsam aufgebaut haben, müssen sie auf das Nötigste reduzieren und in einen Rucksack packen. Von einem Moment auf den anderen müssen sie fliehen, haben dabei entsetzliche Angst um ihr Leben, um das ihrer Familie und Freunde. Wenn wir Mitleid empfinden, leiden wir mit den Betroffenen mit, sind aber gleichzeitig erleichtert, dass wir uns nicht in der gleichen Situation befinden. Dieses Mitleiden lähmt uns und versetzt uns in eine passive Haltung.

Verspüren wir Mitgefühl, fühlen wir mit den Menschen in Not mit, versetzen uns in ihre Lage, verstehen ihre Bedürfnisse und sehen, welche Hilfe sie von uns benötigen. Wir leiden aber nicht mit, sondern nehmen genügend Abstand ein, um Lösungen zu finden und Schritte zu unternehmen, um ihnen zu helfen.

Mitgefühl ist damit aktive Zuwendung, die helfen und etwas zum Besseren bewegen kann. Diese Kraft der Empathie zeigen Bestatterinnen und Bestatter Tag für Tag.

[1] Definitionen und Klassifikation von Empathie

Autorin:
Ramona Peglow
Bild:
pexels.com/Andrea Piacquadio

Jetzt bloß nichts falsch machen: Wenn es darum geht, Trauernden angemessen zu kondolieren, ist Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl gefragt. Unser Trauerknigge soll Ihnen Mut machen und Ihnen helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Wählen Sie Ihre Worte mit Bedacht! Es ist eine gute Sitte, Trauernden seine persönliche Anteilnahme auszudrücken. Für die Form des Kondolierens ist das Verhältnis zu den trauernden Angehörigen entscheidend: Entfernte Bekannte wählen meist die Schriftform, enge Freunde suchen eher den persönlichen Kontakt. Beileid auszusprechen ist keine leichte Aufgabe, aber mit den folgenden Hinweisen finden Sie sicher die passenden Worte:

Ehrliche Worte und Gesten spenden Trost

Beim mündlichen Kondolieren verlassen Sie sich am besten auf Ihre innere Stimme. Wenn Sie so gar nicht wissen, was Sie sagen sollen, können Sie das auch ganz direkt formulieren: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Außerdem gilt: Blicke und vorsichtige Berührungen können auch trösten! Achten Sie aber darauf, welche körpersprachlichen Signale Ihnen Ihr Gegenüber gibt.

Brief oder Karte? Die Form macht den Unterschied

Wenn Sie in Schriftform kondolieren, schreiben Sie am besten von Hand auf schlichtem weißen Papier oder einer selbstgestalteten Trauerkarte. Ein Brief bietet aber mehr Platz und wird häufig eher aufbewahrt als eine Karte. Natürlich gibt es auch schöne Trauerkarten aus dem Handel, die Sie geschmackvoll beschriften können.

Die passenden Zeilen sind das A und O

Formulieren Sie zwei, drei persönliche Sätze, wobei Sie neben der Anteilnahme auch auf die Situation der Hinterbliebenen oder die Umstände des Todes eingehen können. Wichtig ist, dass Sie nichts relativieren, z. B. durch nur scheinbar tröstende Floskeln wie „Das wird schon wieder“ oder „Du hast ja noch andere Kinder“. Beweisen Sie Ihr Einfühlungsvermögen durch sehr bewusst gewählte Worte, die nicht verletzend wirken können. Erzählen Sie vielleicht, welche Erinnerung Sie an den Verstorbenen haben und was Ihnen am meisten fehlen wird. Gedichte, Zitate oder Trauersprüche sollten Sie nur verwenden, wenn Sie wirklich passen – das gilt insbesondere für religiöse Inhalte.

Autorin:
Stephanie Tamm
Bild:
©photoguns - stock.adobe.com

Blumen helfen, Gefühle auszudrücken und schenken Trost in dunklen Zeiten. Doch worauf sollten Angehörige und Trauergäste bei ihrer Auswahl achten? Wie können Bestatter oder Florist dabei beraten? Und welche Trauerfloristik-Arten gibt es überhaupt?

Die Trauerfeierlichkeiten lassen sich durch Dekoration, Musik und insbesondere durch den Blumenschmuck sehr persönlich gestalten. Zudem schaffen Blumen eine freundliche, feierliche Atmosphäre und wirken mit ihren frischen Farben und ihrer Lebendigkeit tröstlich im Angesicht der Trauer. Werden der Blumenschmuck von den Angehörigen und die Blumengrüße von den Trauergästen liebevoll ausgewählt, sind sie ein unverkennbares Zeichen der Wertschätzung und erinnern auf wunderbare Weise an den Verstorbenen.

Die Trauerfloristik kann bei vielen Blumenfachgeschäften und Gärtnereien in Auftrag gegeben werden. Oft sind die Floristen nahe eines Friedhofs auch auf diese Form des Blumenschmucks spezialisiert.

Für welchen Floristen Sie sich letztendlich entscheiden, liegt ganz bei Ihnen. In der Regel wählen Angehörige jedoch den Blumenschmuck mit dem Bestatter aus, der eng mit einem Floristen seines Vertrauens zusammenarbeitet. Zudem kümmert sich der Bestatter um alle Absprachen sowie die Beauftragung und arrangiert den Blumenschmuck als stimmiges Gesamtbild mit der weiteren Raumdekoration.

Arten der Trauerfloristik

Zur Trauerfloristik zählen der Blumenschmuck für Sarg oder Urne und gegebenenfalls weitere Blumen für die Dekoration. Hinzu kommen Trauerkränze, Trauergestecke oder Trauersträuße, mit denen die Trauergäste ihre Wertschätzung und Anteilnahme zeigen.

Meist werden die Blumenarrangements vor der Trauerfeier in der Trauerhalle oder Kapelle aufgestellt. Der Bestatter sorgt anschließend dafür, dass sie zum Grab getragen werden.

Manchmal wünschen sich die Hinterbliebenen keine Blumen, sondern bitten in der Todesanzeige um eine Spende für einen guten Zweck, der dem Verstorbenen besonders am Herzen lag. Diesen Wunsch sollten Sie respektieren. Wenn Sie dennoch nicht mit leeren Händen bei der Beerdigung erscheinen möchten, können Sie auch eine einzelne Blume mitbringen und am Sarg oder Grab ablegen.

Die Persönlichkeit des Verstorbenen noch einmal aufblühen lassen

Hyazinthe, Lavendel, Lotus, Zypresse – die Vielfalt an Trauerblumen ist groß. Um den letzten Blumengruß persönlich zu gestalten, sollten Sie als Angehöriger Ihrem Bestatter oder direkt Ihrem Floristen von dem Verstorbenen erzählen. Was war er für ein Mensch? Hatte er bestimmte Lieblingsfarben, Lieblingsblumen oder ein besonderes Hobby? Und wie würden Sie ihn beschreiben? Fröhlich, naturverbunden, stilvoll, ruhig?

Auch als Trauergast sollten Sie Ihrem Floristen neben Ihren eigenen Vorstellungen einige Hintergründe mitteilen, beispielsweise in welcher Beziehung Sie zu dem Verstorbenen standen, oder was Sie ausdrücken möchten wie etwa tiefen Verlust oder Freundschaft. Üppige rote Rosen signalisieren beispielsweise eine sehr enge Beziehung, während weiße Lilien neutraler wirken. Nehmen Sie sich einfach einen Moment Zeit und finden Sie mit Ihrem Floristen die richtige Botschaft. Wenn Sie sich unsicher sind, rufen Sie am besten den Bestatter der Trauerfamilie an. Er informiert Sie, welcher Florist die Blumen arrangiert und Ihnen passend dazu ein Gesteck anfertigen kann.

Trauerfloristik ist echte Handwerkskunst

Der Florist kann sich durch Ihre Worte ein Bild von dem Verstorbenen machen, wählt Farben und Blumen mit weit geöffneten Blüten sorgfältig aus, kombiniert sie harmonisch und erschafft daraus ein einzigartiges Arrangement, das einen ebenso einzigartigen Menschen ehrt. Ein wunderschöner, persönlicher Blumengruß nur für ihn gemacht. Vielleicht ganz schlicht, vielleicht aber auch so bunt wie sein Leben war.

Trauerschleifen und Schleifentexte

Als Kondolenzgebinde und letzter Gruß an den Verstorbenen werden Kränze und Gestecke mit einer farblich passenden Trauerschleife aus hochwertigen, glänzenden Stoffen wie Moiré, Satin oder Seide überreicht. Die Schleife wird mit den Namen der Schenkenden und mit persönlichen Worten oder Sprüchen bedruckt.

Kosten für einen Trauerkranz

Die Kosten für den Trauerkranz variieren nach Region und den ausgewählten Blumen. Ein einfacher, kleiner Kranz mit wenigen Blüten kostet ab ca. 50 Euro. Aufwendige, große Kränze mit edlen Blüten liegen bei ca. 200 Euro und mehr. Ein hochwertiges Stück Handwerkskunst, das den Verstorbenen auf besondere Weise würdigt. Aber auch die etwas günstigeren Trauergestecke sind ein schöner Weg, Anteilnahme zu zeigen und einen letzten Gruß zu senden.

Autorin:
Ramona Peglow
Bild:
Rapid Data